Marktfrische Köstlichkeiten von der Schranne

Ein Spaziergang über den Schrannenmarkt Neumarkt

Die Festtage rücken immer näher und wie jedes Jahr stellt sich die Frage: Was kochen wir für die Familie? Und vor allem: Wo gibt es die besten Zutaten für unser Festessen? Diese Fragen führen uns unweigerlich zu den Ab-Hof-Angeboten der regionalen Landwirte und zum Schrannenmarkt in Neumarkt. Auf der Schranne finden wir nicht nur marktfrische Köstlichkeiten – sie ist auch wöchentlicher Treffpunkt, um Neuigkeiten auszutauschen, zu plaudern und gemeinsam zu genießen.  

Freitag ist Genusstag in Neumarkt am Wallersee. Denn jeden Freitag zwischen 14:00 und 18:00 Uhr verwandelt sich der Platz vor dem Gemeindehaus in eine kulinarische Fundgrube. Da leuchtet ein rotwangiger Apfel neben knackig-grünen Gurken, frische Kräuter neben mediterranen Oliven. Fangfrischer Fisch wird genauso angeboten wie Fleisch aus der Region, aromatischer Käse und saftige Lammburger. Der Duft nach Bosna lässt uns das Wasser im Mund zusammenlaufen, als wir unseren freitäglichen Marktbesuch starten. Der Schrannenmarkt in Neumarkt hat einen festen Platz in unserem Terminkalender. Es ist die perfekte Gelegenheit, um die Arbeitswoche hinter sich zu lassen und sich auf das Wochenende einzustimmen. Dieses Mal haben wir eine besondere Mission: Für Sonntag hat sich die Familie angekündigt – quasi als Probelauf für die Weihnachtsfeiertage. Brathuhn mit frischen Kräutern und Kartoffeln soll es geben – ein Gericht, mit dem sich sowohl die jungen als auch die älteren Familienmitglieder begeistern lassen.

Vom Ort der Rechtsprechung zum Wochenmarkt

Gemütlich schlendern wir an den Ständen entlang, bleiben dort und da stehen, beobachten das emsige Treiben der so genannten „Schrannenstandler“ und genießen die geschäftige Stimmung in unserer schönen Kleinstadt. Müßig erinnern wir uns daran, dass die Schranne ursprünglich ein Ort der Rechtsprechung war. Gut erreichbar und meist zentral in den Gemeinden und Städten gelegen, gruppierten sich später rund um die Schranne verschiedene Händler. Im Salzburger Land hat sich der Begriff „Schranne“ auch deshalb durchgesetzt, weil der Gemeinderat vor mehr als hundert Jahren entschieden hat, dass der wöchentliche Marktverkauf am Mirabellplatz rund um die Schrannengebäude, den ehemaligen Getreidedepots, abzuhalten ist. Deshalb verstehen wir heute unter „Schranne“ einen Wochenmarkt. Auch hier bei uns in Neumarkt.

Einkaufen und sich inspirieren lassen

Beim Stand eines Bauern, der uns mit einem Lächeln begrüßt, werden wir schließlich fündig. Wir haben das zukünftige Herzstück unseres Sonntagsmenüs erspäht: ein saftiges Maishuhn. Und nur wenige Schritte weiter finden wir beim Gemüsestand dann alles, was wir zur Begleitung des Hauptgangs brauchen: frische Kartoffeln, aromatischen Knoblauch und duftenden Thymian. Zum Schluss greifen wir noch zu einem Bündel Suppengrün – in der kalten Jahreszeit kann eine heiße Suppe nie schaden. Schon auf dem Weg zurück zum Auto fallen uns die italienischen Oliven ins Auge. Die glänzenden, grünen und schwarzen Früchte schauen besonders appetitlich aus. Wir lassen uns ein paar Oliven einpacken – die perfekte Begleitung zu einem Glas Wein am Freitagabend. Beschwingt von den Schätzen in unserem Einkaufskorb und voller Vorfreude auf das bevorstehende Wochenende gustieren wir weiter und erfreuen uns an den bunten Angeboten. An Marmeladen, Säften, Likören, Chutneys und vielen anderen Köstlichkeiten gehen wir heute vorbei. Aber beim vielfältigen Käse-Angebot der Bio-Hofkäserei Samshofbauer bleiben wir kurz stehen – ein feiner Käse zur Jause muss noch mit.

Genuss und Geselligkeit mitten in Neumarkt

Umgeben von so vielen herrlich-duftenden Köstlichkeiten knurrt uns schön langsam der Magen. Kurzerhand beschließen wir, uns mit einem deftigen Bosnaweckerl zu stärken. Das Wetter ist kühl, aber trocken. Also bleiben wir noch eine Weile stehen und beobachten das bunte Treiben, grüßen Nachbarn und plaudern mit Bekannten. Dabei fällt uns ein, dass die Wildzeit in vollem Gange ist und wir beim Ab-Hof-Verkauf des Greischbergerhof noch Fleisch besorgen wollten – die Festtage nahen. Auch knuspriges Holzofenbrot vom Hofladen des Arcushof werden wir auf unserer Fahr nach Hause noch mitnehmen. Also verabschieden wir uns und marschieren zurück zum Auto. Das ist das Schöne an der Schranne in Neumarkt: Man trifft Leute, lässt sich inspirieren und bekommt bei den Standlern qualitativ hochwertige Produkte aus der Region – für den Alltag genauso wie für die Festtage. Die Schranne für Genuss und Geselligkeit, mitten in Neumarkt!

Rezept für unser Brathuhn (ca. 4 Personen)

Einkaufsliste:

  • 1 Huhn (ca. 1,2kg)
  • Kartoffel (so viele, dass sie halbiert den Bräter füllen)
  • 1 ganze Knoblauchknollen
  • 1 Handvoll Thymian, süßer Paprika
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Glas Suppe oder Wein

Und so wird´s gemacht:

Huhn waschen und trocken tupfen * Ofen auf 220 Grad vorheizen * Die Kartoffel waschen, halbieren und abgetrocknet in den Bräter geben * Ganze Knoblauchzehen mit Schale zwischen die Kartoffel legen * Das Huhn mit etwas Öl, Thymian, Paprika und Salzmischung gut einreiben und auf die Kartoffel setzen * Für 90 Minuten im Ofen braten * nach 20 Minuten mit Suppe oder Wein übergießen *